MCS - CFS - Initiative NRW e. V.

MCS Globus2

Chemische Sensibilität
Multiple Chemical Sensitivity (MCS)

Von der Umwelterkrankung MCS sind in Deutschland nach neuesten Schätzungen fast 31) Millionen Menschen in der schweren Form betroffen, die meisten, ohne es zu wissen. Sie besuchen verzweifelt einen Arzt nach dem anderen, die Ursache der Beschwerden aber bleibt meist unklar. MCS bleibt vielen Ärzten verborgen, weil sie erweitere Bluttests und andere neuere Methoden der Diagnostik wie PET und SPECT sowie genetische Befunde nicht kennen bzw. nicht anerkennen wollen, obwohl diese inzwischen zu den standardisierten schulmedizischen Verfahren zählen. Erst bei gezielten (u.a. auch Schadstoff-) Untersuchungen, die von den wenigsten Ärzten durchgeführt werden, stellen sich in der Mehrzahl Abweichungen von der Norm fest.

Häufige Symptome sind extreme Geruchsempfindlichkeit, Atemwegsprobleme, Augenschwellungen, Augenränder, Augenbrennen, Knochen- und Gelenkschmerzen, starker Körpergeruch, wiederkehrende Infekte, Grippesymptomatik, Übelkeit, Schwindel, Schwitzen, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Hautleiden, Persönlichkeitsveränderungen, Verwirrtheit und Depressionen, Kreislaufstörungen bis hin zum anaphylaktischen Schock. Typisch für MCS ist, dass die Symptome nicht immer einzeln, sondern häufig gleichzeitig auftreten.

Unter dem Einfluss von Schadstoffen spielt das Immunsystem verrückt. Weiße Blutkörperchen werden vermehrt gebildet., Antikörper greifen ohne Vorwarnung den eigenen Organismus an, die Konzentration hormonähnlicher Substanzen zur Abwehrsteuerung gerät aus dem Gleichgewicht. Die MCS-Auslöser verhindern die Funktion der Enzyme, die die Umweltgifte ausscheiden sollen. Umgekehrt fehlen Erkrankten häufig genetisch bedingt Enzyme zur Entgiftung der Schadstoffe.

Da die vorgenannte Substanzen allergieähnliche Reaktionen auslösen, wird MCS häufig damit verwechselt. Blutanalysen belegen den Unterschied; reagiert der Körper allergisch, produziert er Antikörper, Immunglobuline der Gruppe E (IgE). Diese sind bei MCS seltener zu finden. Übliche Allergietests (Epikutan, RAST u.ä.) sind nicht aussagekräftig oder versagen ganz.

Bei MCS handelt es sich um eine schwere chronisch inflammatorische Multi-Systemerkrankung. Je eher eine Diagnose erfolgt und die auslösenden Faktoren gemieden werden, desto eher besteht Aussicht auf eine grundlegende Verbesserung des Befindens.

MCS ist keine psychosomatisch begründete Erkrankung, die man mit Desensibilisierung bzw. Konfrontationsmethoden weg therapieren kann. Dies führt in der Regel zur Verschlimmerung des Zustandes, da der Körper diese Stoffe nicht entgiften kann und die Entzündungsmechanismen noch verstärkt werden.

Unsere Aufgabe ist es, diese Betroffenen zu betreuen, da sie durch Umweltfaktoren und Intoxikationen Probleme mit Anerkennung, Diagnostik und Therapie haben.

Um auch bei Ärzten, Behörden u. ä. zu dokumentieren, dass bei Ihnen MCS vorliegt, bieten wir allen MCS-Betroffenen einen Unverträglichkeitsausweis - den MCS-Umweltpass - an, den Sie bei Bedarf vorlegen sollten.

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Anmerkung:
In den USA sind ca. 3,5 % der Bevölkerung an schwerer MCS erkrankt. Weitere 12 - 25 % leiden an einer gemäßigten Form. Deutsche Untersuchungen kommen zu vergleichbaren Prävalenzen für Deutschland. Legt man die US-Werte zugrunde, so sind in Deutschland knapp 3 Millionen Menschen an schwerer MCS erkrankt, ungeachtet der 9 - 20 Mio. an einer leichteren Form Erkrankter.
Quelle: Prof. Martin L. Pall, Multiple Chemikaliensensitivität: Toxikologie- und Sensitivitätsmechanismen, Assay; S. 9

Zum Vergleich
2009 betrug die Zahl der behandelten Diabetesfälle in Deutschland ca. 8 Mio. Erkrankte (leichte und schwere Fälle).

Quelle:
http://www.diabetes-deutschland.de/aktuellesituation.html

 

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